Inhaltsverzeichnis
- 1. Warnung
- 2. Installation
- 3. Starten des Programms
- 4. Ablaufplan und Daten
- 5. Überblick Bildschirm Layout
- 6. Zahlenformat
- 7. Schaltplan Editor
- 8. Diagramme
- 9. Analyse Tabellen
- 10. Formel Komponente
- 11. Text Komponente
- 12. Kleinsignalanalyse / Frequenzanalyse (AC)
- 13. Kleinsignalmodelle
- 14. Analyse
- 15. Feedback Analyse
- 16. Beispiele
- 16.1. Einfache Transistor Emitterschaltung
- 16.2. Eingangswiderstand / Ausgangswiderstand Emitterschaltung
- 16.3. Differenzverstärker
- 16.4. Extra Element Theorem (EET) & Co
- 16.5. Aktiver Filter
- 16.6. Feedback Analyse GFT
- 16.7. Feedback Analyse Return Ratio (RR)
- 16.8. Colpitts Oszillator
- 16.9. Transformator
- 17. Kleinsignalparameter Bestimmung
- 18. Was kommt im Release
- 19. Appendix
- 20. Quellenverzeichnis
1
Warnung
Dies ist ein experimenteller Prototyp. Rechnen Sie damit dass die Software abstürzt, der Rechner einfriert und neu gestartet werden muss. Lassen Sie keine anderen Anwendungen laufen, durch die ein Schaden entstehen kann oder Daten verloren gehen können. Es wird keine Garantie für die Funktionalitaet der Software oder die Korrektheit der Ergebnisse übernommen. Sie installieren und benutzen die Software auf eigenes Risiko.
2 Installation
2.1 Vorraussetzungen
- PC mit mind. 4 GB RAM
- Maus
- Windows oder Linux 64 Bit
- Aktueller Browser (FF 93, Chrome 95.0.4638.69, Edge 92.0.902.62)
2.2 Linux
Siehe Demo.
2.3 Windows
Siehe Demo.
3 Starten des Programms
- Öffnen einer Kommandozeile (shell)
- Starten von ./sylinaserver in der Kommandozeile
- Im Browser localhost:7788 öffnen
4 Ablaufplan und Daten
Abbildung 1: Ablaufplan und Daten
Im Sylina Prototyp ist es wichtig, eine Vorstellung davon zu haben wie die Teile der Software zusammenarbeiten, da unsinnige Benutzereingaben oft noch nicht abgefangen werden.
Sylina besteht aus einem Solver und einem Browser Fenster (GUI). Der Solver bekommt die Schaltung mit den Werten und die gewünschte Analysemethode vom GUI. Er führt die Analyse durch und gibt auf Anforderung die Ergebnisse zurück. Dazu speichert er intern verschiedene Daten.
In Abbildung 1 ist durch die Nummern ein typischer Ablauf dargestellt.
- Load selected circuit Im GUI werden im Analyse Dialog die nötigen Daten gesammelt.
- Analyze Für die Analyse wird die Schaltung und die Analysemethode an den Solver geschickt und dieser führt die Analyse durch. Die Daten werden im Solver gespeichert.
- Set Values Setzt die Werte für die Bauelemente im Solver. Dies wird verwendet um die Ergebnisse zu gewichten und Kurven auszugeben.
- Die Ergebnisse werden für Formeln oder Kurven abgefragt und im GUI angezeigt. Dabei wird auch bei Formelumformungen wie z.B. toR auf die Daten im Solver zugegriffen.
- Aus Formeltabelle oder den Formeln werden Kurven erzeugt.
Der zweite Schritt Analyze ist entscheidend. Er ist die eigentliche Analyse und rechenaufwändig. Falls er scheitert kann keine Lösung gefunden werden.
Der Prototyp koordiniert die Schritte noch nicht und warnt nicht vor falschen Abläufen. Der Benutzer muss aufpassen dass die Analyse, Werte setzen und Ergebnisse abfragen auf denselben Daten im Solver beruhen.
5 Überblick Bildschirm Layout
Abbildung 2: Drag und Drop einer Formel in eine Zeile
Menu | Untermenu | Aktion |
---|---|---|
Circuit | Add Circuit | Schaltungseditor hinzufügen |
Tools | Werkzeug Dialog öffnen | |
Models | Modelle Dialog öffnen | |
Diagrams | Bode | Bode Diagramm hinzufügen |
PZ | PZ Diagramm hinzufügen | |
Nyqusit | Nyquist Diagramm hinzufügen | |
Text | Text Komponente hinzufügen | |
Formula | Formel Komponente hinzufügen | |
Analyze | Analyse Dialog öffnen | |
Log | Log Dialog öffnen und starten |
Der Bildschirm ist in Zeilen, Spalten und Elementen organisiert. Die Elemente sind Schaltpläne, Diagramme, Tabellen, Formeln und Texte.
Wenn ein neues Element erzeugt wird, wird es in eine neue Zeile eingefügt. Die Position der neuen Zeile is entweder nach der Zeile mit dem Element das die Aktion auslöste oder nach der obersten sichtbaren Zeile.
Die Zeilen lassen sich per Drag&Drop nach oben und unten verschieben.
Elemente können per Drag&Drop in eine neue Zeile verschoben werden oder in einer existierende Zeile positioniert werden.
Die Positionierung ist nicht ganz frei. Dadurch ist ein schnelles Anordnen möglich. Das ganze orientiert sich mehr an einem Dokument als an dem üblichen Fenster/Dialog Schema.
Dadurch sind für eine Analyse alle Schaltungen, Diagramme, Formeln und Anmerkungen auf einer Seite zusammengefasst.
6 Zahlenformat
In Sylina ist der Punkt . das Dezimaltrennzeichen.
Ein Tausendertrennzeichen gibt es nicht.
Folgende Formate sind erlaubt
Beispiele | |
---|---|
ganze Zahl | 123 |
Dezimalzahl | 3.14 |
E Notation | 1.23e3 |
Abkürzungen wie in SPICE z. B. k, u, m für kilo, micro und milli sind nicht erlaubt.
Diese Abkürzungen wird es erst in der Release-Version geben.
7 Schaltplan Editor
Abbildung 3: Schaltungseditor hinzufügen
Mit Circuit | Add Circuit wird eine Schaltung hinzugefügt.
Mit Circuit | Tools oder einem Rechtsklick mit der Maus in den Schaltungseditor wird der Werkzeugdialog geöffnet.
Abbildung 4: Schaltungseditor und Werkzeugdialog
Es wird zuerst eine Aktion ausgewählt, die dann bei einem Klick in den Editor ausgeführt wird. Z. B. hinzufügen eines Transistors oder drehen eines Elementes.
Bei den Zoom und Clear Aktionen wird diese sofort ausgeführt.
Wenn es mehrere Schaltungseditoren gibt, ist genau einer selektiert. Erkennbar am roten Kopfteil. Die Aktionen des Werkzeugdialogs gelten für den selektierten Schaltungseditor.
Eine Schaltungseditor wird selektiert durch einen Klick in den Schaltungseditor.
Elemente im Werkzeug Dialog
Icon | Taste | Aktion | Icon | Taste | Aktion | Icon | Taste | Aktion |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Esc | Neutral | r | Widerstand | Spannungsgesteuerte Stromquelle | ||||
+ | Vergrössern | l | Induktiviät | Stromgesteuerte Spannungsquelle | ||||
- | Verkleinern | c | Kondensator | Nullor ELement | ||||
0 | Normale Vergrösserung | g | Masse Komponente | Gleichspannung | ||||
e | Werte bearbeiten | Netz Komponente | Analyse Spannung | |||||
m | Bewege Elemente | n | NPN Transistor | Spannungsmessung | ||||
t | 90° Drehung | p | PNP Transistor | Gleichstrom | ||||
v | Vertikale Spiegelung | Operations Verstärker | Gleichstrom | |||||
h | horizontale Spiegelung | JNFET | Strommessung | |||||
Del | Element löschen | NMOS | Eingangsimpedanz Messung | |||||
Mehrfach Selektion | PMOS | Trafo mit 2 Wicklungen | ||||||
Schaltung löschen | Diode | Trafo mit 3 Wicklungen | ||||||
w | Neue Verbindungen | Spannungsgesteuerte Spannungsquelle | GFT Komponente | |||||
Text Komponente | stromgesteuerte Stromquelle | Tian Komponente |
7.1 Elemente hinzufügen
Eine Element wird im Werkzeugdialog oder durch die entsprechende Taste ausgewählt.
Mit einem Klick in den Schaltungseditor wird das Element dann an dieser Position erzeugt.
7.2 Verbindungen erzeugen
Abbildung 5: Verbindung zeichnen
Um Verbindungen herzustellen wird Wire ausgewählt oder die Taste w gedrückt.
Mit Klick in den Editor und Bewegen der Maus wird die Verbindung mit einem rechtwinkligen
Verlauf gezeichnet. Mit einem Klick wird der letzte Knick behalten.
Mit einem Doppelklick wird das Zeichnen der aktuellen Verbindung beendet.
Wenn die Verbindung den Pin eines Elements berührt werden die beiden verbunden.
Um die aktuelle Verbindung mit einer anderen Verbindung zu verknüpfen muss ein Klick darauf stattfinden.
Wenn die Pins von Elementen aufeinanderliegen, sind sie ebenfalls verbunden. Aber Vorsicht wenn ein Element bewegt wird geht diese Verbindung verloren.
7.3 Elemente selektieren / bewegen
Mit oder der Taste m lassen sich Elemente selektieren und bewegen.
Mit einem Klick auf das Element wird es selektiert. Ein selektiertes Element wird blau.
Durch Gleichzeitiges Drücken der Strg-Taste können mehrere Elemente selektiert werden. Duch Klicken auf die freie Fläche wird die Selektion aufgehoben.
Abbildung 6: Verbindungsdraht selektieren und bewegen
Eine Verbindungsdraht wird selektiert und bewegt.
Die Verbindungen gehen verloren.
Abbildung 7: Verbindungspunkt selektieren und bewegen
Ein Verbindungspunkt wird selektiert und bewegt.
Die verbundenen Verbindungsdrähte werden mit bewegt.
Die direkte Verbindung zu Pins von Elementen geht verloren.
Abbildung 8: Widerstand selektieren und bewegen
Ein Widerstand wird selektiert und bewegt.
Die verbundenen Verbindungsdrähte werden mit bewegt.
7.4 Elemente Rotieren / Spiegeln
Mit oder der Taste t (turn around) wird Rotieren ausgewählt.
Mit einem Klick auf ein Element wird dieses um 90° gedreht.
Mit wird Spiegeln an der vertikalen Achse gewählt.
Mit wird Spiegeln an der horizontalen Achse gewählt.
Mit einem Klick auf ein Element wird dieses entsprechend gespiegelt.
7.5 Werte editieren
Für das Editieren von Elementen gibt es zwei Möglichkeiten.
Abbildung 9: Element Wert
Mit kann ein einzelnes Element editiert werden.
Durch einen Klick auf das Element öffnet sich der Editierdialog.
Abbildung 10: Tabelle mit Werten
Mit Circuit | Values wird eine Tabelle mit allen Elementen der Schaltung zum Editor hinzugefügt. Darin können die Werte geändert werden.
In der Tabelle lassen sich mehrere Datensätze speichern. In der Kombinations-Box steht der Name des Datensatzes. Mit Save wird der Datensatz in der Tabelle auf die Schaltung angewendet und dort zum aktiven Datensatz. Mid Delete wird der Datensatz gelöscht. Mindestens ein Datensatz muss erhalten bleiben.
Man kann den Namen des Datensatzes in der Kombinations-Box ändern. Wenn der Datensatz mit dem Namen bereits existiert wird mit Save die Werte in diesem Datensatz gespeichert. Existiert der Datensatz mit dem Namen nicht, wird ein neuer Datensatz mit diesem Name angelegt.
Im Kopf des Schaltungseditors wird der Name des aktiven Datensatzes angezeigt.
Bei der Analyse einer Schaltung wird der aktive Datensatz benutzt.
8 Diagramme
Es gibt Bode-, Nyquist- und Pol-Nullstellen-Diagramme.
Davon ist jeweils ein Diagramm aktiv. Durch einen Klick in das Diagramm wird dieses aktiviert.
Eine neue Kurve wird in das aktive Diagramm gezeichnet. Existiert kein entsprechendes Diagramm wird ein neues Diagramm erzeugt.
8.1 Bode-Plot
Abbildung 11: Bode Plot
Im oberen Teil wird der Betrag angezeigt.
Die Achse kann logarithmisch, in dB oder linear skaliert werden.
Die Frequenzachse kann in Winkelfrequenz rad/s oder als Frequenz Hz angezeigt werden.
Im unteren Teil wird der Winkel in Grad angezeigt.
Mit Zoom kann ein Bereich mit der Maus vergrössert werden.
Mit Fit werden die Achsen so gesetzt, dass alle Kurven sichtbar sind.
Wenn eine neue Kurve zum Diagramm hinzugefügt wird, werden die Achsen nicht angepasst. Durch Fit oder manuell im Konfigurationsdialog können die Kurven voll sichtbar gemacht werden.
Mit Config oder einem Rechtsklick in das Diagramm öffnet sich der Konfigurationsdialog.
Abbildung 12: Bode Konfigurations Dialog Achsen
Im Tab Axes des Konfigurationsdialog können die Achsen für das Bodediagramm eingestellt werden.
Mit Apply werden die gesetzten Werte auf das Diagramm angewendet.
Feld | Beschreibung |
---|---|
min | Startwert für die jeweilige Achse |
max | Endwert für die jeweilige Achse |
ticks | Abstand der beschrifteten Punkte auf der Achse. |
Bei logarithmischen Skalen ist es ein Faktor, bei linearen Skalen ein Betrag | |
mticks | Abstand der unbeschrifteten Punkte auf der Achse |
unit | rad/s oder Hz für die Frequenzachse |
type | logarithmisch, dB oder linear |
Abbildung 13: Bode Konfigurations Dialog Graph
Im Tab Graphs kann der Name der Kurve und die Farbe geändert werden.
Mit X wird die Kurve gelöscht.
8.2 Nyquist-Plot
Abbildung 14: Nyquist Plot
Die Nyquistkurve ist eine parametrische Darstellung der Übertragungsfunktion.
Waagrecht ist der Realteil, vertikal der Imaginärteil. Die Kurve läuft von der Startfrequenz zur Endfrequenz.
Die Achsen sind linear.
Die Darstellung ist sehr einfach. Umläufe im Unendlichen und die Spiegelung für negative Frequenzen werden nicht dargestellt.
Da nur eine begrenzte Anzahl Punkte berechnet werden kann es manchmal etwas eckig aussehen. Indem man die Kurve für einen kleineren Frequenzbereich neu berechnet kann das verbessert werden. Siehe auch Release.
Mit Zoom kann ein Bereich mit der Maus vergrössert werden.
Mit Fit werden die Achsen so gesetzt, dass alle Kurven sichtbar sind.
Mit Config oder einem Rechtsklick in das Diagramm öffnet sich der Konfigurationsdialog.
Abbildung 15: Nyquist Konfiguration Dialog Achsen
Feld | Beschreibung |
---|---|
min | Startwert für die x- und y-Achse |
max | Endwert für die x- und y-Achse |
ticks | Abstand der beschrifteten Punkte auf den Achsen/Kurve |
mticks | Abstand der unbeschrifteten Punkte auf den Achsen/Kurve |
unit | rad/s oder Hz für die Frequenzkennzeichnung der Kurve |
Mit Apply werden die gesetzten Werte auf das Diagramm angewendet.
Abbildung 16: Nyquist Konfigurations Dialog Graph
Im Tab Graphs kann der Name der Kurve und die Farbe geändert werden.
Mit X wird die Kurve gelöscht.
8.3 Pol-Nullstellen-Plot
Abbildung 17: Pol-/Nullstellen Plot
Hier werden die Pol- und Nullstellen der Übertragungsfunktion angezeigt.
Waagrecht ist der Realteil, vertikal der Imaginärteil.
Die Achsen sind linear.
Mit Zoom kann ein Bereich mit der Maus vergrössert werden.
Mit Fit werden die Achsen so gesetzt, dass alle Kurven sichtbar sind.
Mit Config oder einem Rechtsklick in das Diagramm öffnet sich der Konfigurationsdialog.
Abbildung 18: PZ Konfigurations Dialog Achsen
Feld | Beschreibung |
---|---|
min | Startwert für die x- und y-Achse |
max | Endwert für die x- und y-Achse |
ticks | Abstand der beschrifteten Punkte auf der x- und y-Achse |
mticks | Abstand der unbeschrifteten Punkte auf der x- und y-Achse |
Mit Apply werden die gesetzten Werte auf das Diagramm angewendet.
Abbildung 19: Pol-/Nullstellen Werte
Im Konfigurationsdialog Tab Graphs kann der Name und die Farbe der Pol- und Nullstellen geändert werden.
Mit X wird die Pol- und Nullstellen gelöscht.
Mit Values werden die Zahlenwerte der Pol- und Nullstellen in einem Textfeld angezeigt.
9 Analyse Tabellen
Abbildung 20: Ergebnistabelle
Über der Tabelle steht oben der Name mit der Frequenz für die Gewichtung.
In der Tabelle stehen links die Terme des Zählers und rechts die Terme des Nenners.
Mit Menu öffnet sich eine Dialog mit dem die ausgwählten Terme in einer Formel angezeigt werden können.
Menü | Beschreibung |
---|---|
Select all | Alle Terme in der Tabelle werden ausgewählt |
Unselect | Auswahl wird zurückgesetzt |
Menu | Öffnet den Tabellendialog |
Feld | Beschreibung |
---|---|
cb | Checkbox um eine Zeile auszuwählen |
tn*s | Gewicht des Terms mit der Frequenz verrechnet im Zähler |
td*s | Gewicht des Terms mit der Frequenz verrechnet im Nenner |
exn | Exponent des s-Terms |
tn | Gewicht des Terms ohne Frequenz |
Numerator | Term im Zähler |
Denominator | Term im Nenner |
Abbildung 21: Tabellendialog
Links sieht man den Tabellendialog, der durch einen Klick auf Menu geöffnet wurde.
Die Tabelle kann bei geöffnetem Dialg weiter bearbeitet werden.
Mit To Formula werden die ausgeählten Terme aus der Tabelle in einer Formel angezeigt.
Der Name erscheint in der Formel mit Name := ….
Die zwei Zeilen mit Select sind nur dazu da um bequem eine grössere Selektion zu machen. Mit Select wird in der Tabelle die entsprechende Anzahl im Zähler und Nenner selektiert.
Element | Beschreibung |
---|---|
Select all | Aller Terme in der Tabelle werden gewählt |
Unselect all | Alle Terme werden zurückgesetzt |
To Formula | Die gewählten Term werden in einer Formelkomponente angezeigt |
Source | Zugehörige Tabelle mit [Nummer] |
Name | Name der Formel |
numerator terms | Anzahl Terme im Zähler die mit Select ausgewählt werden |
denominator temrs | Anzahl Terme im Nenner die mit Select ausgewählt werden |
Select | Siehe Zeile numerator terms / denominator terms |
10 Formel Komponente
Abbildung 22: Formel
In der Formelkomponente wird eine Formel angezeigt. Der eigentlichen Formel kann ein Name mit name := vorangestellt werden.
Mit Text und Html kann zwischen reiner Textansicht und einer strukturierten Html Ansicht gewechelt werden.
Unter dem Menü Formula sind Aktionen aufgelistet, die mit der Formel durchgeführt werden. Das Ergebnis erscheint in einer neuen Formel.
Manche Aktionen greifen auf die Daten im Solver zurück. Diese müssen zur Formel passen. Siehe auch Ablaufplan
Menü | Untermenü | Beschreibung |
---|---|---|
Text | Anzeige als Text | |
Html | Anzeige als Html formatiert | |
Formula | plot | Öffnet den Plot Dialog |
simplify | Formel wird vereinfacht. Hauptsächlich durch Kürzen. | |
toR | Leitwerte (GRx) werden in Widerstände umgewandelt und die Formel wird vereinfacht | |
RR | Dialog für RR Analyse öffnen | |
normalize | Die Formel wird auf die Form ![]() |
|
subst | Variablen in der Formel werden ersetzt | |
eval term | Variablen in der Formel werden durch Zahlen ersetzt. Reihenfolge bleibt erhalten | |
eval | Gesamte Formel wird ausgerechnet und als Zahlen angezeigt (ausse s). | |
collect s | Die Formel wird sortiert nach Exponenten von s angezeigt. | |
clone | Dieselbe Formel wird in einer neuen Formel angzeigt. |
Prototyp.
Die Umformungen der Formeln führen manchmal noch zu seltsamen Darstellungen. Z.B. Vorzeichen werden nicht
gekürzt oder offensichtliche Vereinfachungen werden nicht gemacht.
11 Text Komponente
In der Textkomponente kann einfach Text angezeigt werden. Man kann zwischen reinem Text und Html wechseln. Siehe auch Release.
12 Kleinsignalanalyse / Frequenzanalyse (AC)
Sylina macht eine symbolische Kleinsignalanalyse im Frequenzbereich für lineare Schaltungen. Das entspricht bei Spice der numerischen AC-Analyse. Das Ergebnis ist eine Übertragungsfunktion im Frequenzbereich mit der Laplace Variablen s.
Verbreitete Analysemethoden in der Elektronik ist die Analyse im Zeitbereich (Transienten) und die Kleinsignalanalyse im Frequenzbereich. Für die Interpretation und Anwendung der Ergebnisse muss man sich über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Analysemethoden klar sein.
Bei der Kleinsignalanalyse werden nichtlineare Bauelemente wie Halbleiter im Arbeitspunkt linearisiert. Die nichtlinearen Bauelemente werden durch lineare Modelle ersetzt. Auf dieser linearisirten Schaltung wird dann die Analyse durchgeführt. Die Ergebnisse sind nur gültig solange die Bauelement bzgl. Spannung, Strom um den Arbeitspunkt ein genügend lineares Verhalten zeigen. Also normalerweise nur für kleine Signale.
Trotz dieser Einschränkung ist die Analyse sinnvoll, da die Ergebnisse sehr viel einfacher zu handhaben sind. Man erhält ein rationales Polynom in s.
Bei der Analyse im Zeitbereich erhält man ein System von Differentialgleichungen, das oft nur numerisch lösbar ist.
13 Kleinsignalmodelle
Mit Circuit | Models öffnet sich ein Dialog mit den vorhandenen Modellen.
Im folgenden wird nur eine kleine detaillierte Auswahl der Modelle gezeigt. Für eine vollständige Liste siehe Tabelle Kleinsignalmodelle.
13.1 Elementare Bauelemente
Die elementaren Bauelemente sind R, L, C, VCVS, VCCS, CCVS, CCCS, Nullor, Spannungsquelle und Stromquelle.
Mit ihnen wird die eigentliche Analyse ausgeführt und die Kleinsignalmodelle sind aus ihnen aufgebaut.
13.2 NPN, PNP
Abbildung 23: Kleinsignalmodel npnvi
npnvi ist ein einfaches Modell für einen Transistor.
13.3 Operationsverstärker
Abbildung 24: Idealer Operationsverstärker
Der ideale Operationsverstärker wird mit einem Nullor modelliert. Im Ergebnis taucht der Operationsverstärker nicht als Verstärkungfaktor oder ähnliche Grösse auf. Dort ist er mit seinen idealen Eigenschaften in der "Struktur" berücksichtigt.
Falls er bei einer RR Analyse als aktives Element berücksichtigt werden soll, muss ein Modell mit expliziter Verstärkung (wie opvg) gewählt werden.
Abbildung 25: Operationsverstärker mit Verstärkung und Ein- und Ausgangswiderstand
opvgr ist ein Operationsverstärker mit Eingangs-/Ausgangswiderstand und einer Verstärkung gain.
Abbildung 26: Operationsverstärker mit einfachem Pol
Im Modell opvlp1rc wird ein Pol mit einem RC-Glied erzeugt und mit einem Nullor vom Ausgang abgeschirmt.
Die Parameter für die Bestimmung des Pols sind die Verstärkung gain und die Frequenz w1 in rad/s an der der Pol wirksam wird.
Abbildung 27: Parameter für den OPV mit einfachem Pol
Es gilt folgender Zusammenhang
Die angegebenen Werte geben bei einem OPV mit offener Verstärkung von 1e6 und einem Pol bei 62.8 rad/s ein GBW von
13.4 Transformator
Es gibt viele Möglichkeiten Transformatoren zu modellieren. Siehe Albach.
SYLINA analysiert nur lineare Kleinsignalmodelle. D. h. nichtlineare Faktoren wie Hysterese und Sättigung werden nicht berücksichtigt.
13.4.1 Zwei Wicklungen
Abbildung 28: Idealer Transformator
Ein idealer Transformator transformiert nur die Spannungs- und Stromverhältnisse der Primär- und Sekundärseite.
Im Gegensatz zu einem realen Transformator werden dabei auch Gleichspannungen und Gleichströme übertragen.
Ein idealer Transformator wird in vielen Modellen benutzt um ein realistischeres Modell zu bauen.
Abbildung 29: Modell t2wa
Dieses Modell besteht aus einer Streuinduktivität Ls und einer Hauptinduktivität Lp und einem idealen Transformator.
Mit dem Koppelfaktor k und den Selbstinduktivitäten L1 und L2 bestehen die Zusammenhänge:
Abbildung 30: Modell t2wb
Das Modell t2wb orientiert sich an der Matrix
Mit dem Koppelfaktor k und den Selbstinduktivitäten L1 und L2 besteht der Zusammenhang:
Abbildung 31: Modell t2wc
Das Modell t2wc ist im Prinzip dasselbe wie Modell t2wa. Allerdings sind L1, L2 und k Eingabeparameter und Ls, Lp und n werden daraus intern berechnet.
Der Parameter k ist nur gültig im Bereich 0 < k < 1.
D.h. Ls oder Lp dürfen nicht null werden.
13.4.2 Drei Wicklungen
Die Modelle für eine Transformator mit drei Wicklungen sind ähnlich aufgebaut wie für zwei Wicklungen.
Es werden die folgenden Zusammenhänge benutzt.
Für die Koppelungsfaktoren muss gelten damit Ls1, Ls2, Ls3 und Lh nicht Null werden.
14 Analyse
Der Analysedialog wird im Hauptmenü mit Analyze geöffnet.
14.1
Wichtige Vorraussetzungen für die Analyse
Für die Analyse ist es notwendig dass alle Komponenter der Schaltung eindeutige Namen haben. Z. B. zwei Widerstände dürfen nicht den Namen "R1" haben.
Weiterhin muss mindestens eine Masse Komponente (GND) vorhanden sein. Ohne eine GND-Komponente wird die Analyse unsinnige Ergebnisse produzieren.
Falls die Schaltung durch Komponenten wie z.B. Trafo, VCVS oder Nullor "getrennt" ist, können mehrere GND's nötig sein. Eine "Trennung" der Schaltung kann auch durch Analyse-Komponenten wie ZIN verursacht werden.
Im Zweifelsfall ist es besser, mehrere GND-Komponenten zu platzieren um ein definiertes Potential zu erzwingen.
Im SYLINA-Prototyp muss darauf geachtet werden dass die Eingaben korrekt sind. Es gibt keine Warnungen bei ungültigen Werten.
14.2 Analyse Init Tab
Auf dem Init-Tab werden mit Load selected circuit die Daten der aktiven Schaltung in den Dialog geladen.
Abbildung 32: Analyse Dialog
Feld | Beschreibung |
---|---|
Circuit | Name der geladenen Schaltung |
Analyze | Auswahl "Input->Output" für eine Übertragungsfunktion |
oder ein Analyseelement aus der Schaltung | |
Je nach Auswahl ändern sich die folgenden Einträge | |
Input | Eingangsquelle |
Output | Ausgangsmessung |
Method | Name der Analyse falls ein Analyseelement gewählt ist |
Optional weitere Felder | Je nach Analyse und Methode |
Advanced Settings EET: | (Müssen bei normaler Analyse leer sein) |
Open | Liste mit Elementen die entfernt werden |
Short | Liste mit Elementen die kurzgeschlossen werden |
Nullify out | Für ein NDI die Ausgangspins für einen Nullator |
Nullify in | Für ein NDI die Eingangspins für einen Norator |
Mit Analyze wird die Analyse gestartet. Dies ist die krtische Aktion. Nur im Erfolgsfall können später Plots oder Formeln erzeugt werden.
In der Messages Liste unten im Dialog sieht man ein nr Send Analyze init. Nach erfolgreicher Analyse erscheint ein nr Receive Analyze inti Success. Im SYLINA-Prototyp muss auf die Antwort gewartet werden.
Im Erfolgsfall werden danach mit Set Values die Zahlenwerte der Bauelemente in der Schaltung im Solver gesetzt. Zahlenwerte sind nötig für Plots, aber auch um die symbolischen Terme zu gewichten.
14.3 Analyse Formula Tab
Abbildung 33: Analyse Dialog Formula
Nachdem die Initialiserung im Init Tab erfolgreich durchgeführt wurde, kann im Formula Tab das Ergebnis in eine Tabelle ausgegeben werden.
Feld | Beschreibung |
---|---|
Name | Name für die erzeugte Ergebnistabelle |
num terms | Anzahl der Terme im Zähler für das Ergebnis |
den terms | Anzahl der Terme im Nenner für das Ergebnis |
s | Frequenz an der das Ergebnis gewichtet wird |
in ![]() |
Mit Statistic wird in der Messages Liste Informationen über die Lösung ausgegeben. Unter anderem die Anzahl der Terme im Zähler und Nenner (numerator / denominator). Damit kann man besser abschätzen wieviel Terme im Ergebniss sinnvoll sind.
Je nach Schaltung können in der Lösung Tausende von Termen vorhanden sein. Eine so grosse Anzahl macht aber für eine Formel keinen Sinn. Deshalb wird besser nur eine kleine Anzahl von Termen in die Ergebnistabelle geladen.
Mit To table wird die Ergebnistabelle mit der angegebenen Anzahl an Termen erzeugt. Siehe Analyse Tabelle.
14.4 Analyse Plot Bode/PZ Tab
Abbildung 34: Analyse Dialog Plot/PZ
Im Plot Bode/PZ Tab können verschiedene Kurven erzeugt werden.
Dabei wird die vollständige Lösung berücksichtigt, die intern gespeichert ist. Diese Kurven können damit als Referenz benutzt werden um angenäherte Lösungen damit zu vergleichen.
Eine neue Kurve wird in das jeweilige aktive Diagramm gezeichnet. Falls kein entsprechendes Diagramm existiert wird ein neues Diagramm erzeugt.
Im Diagramm muss evtl. die Achse angepasst werden (Fit), damit die Kurve vollständig sichtbar ist.
Element | Beschreibung |
---|---|
Bode | Erzeugt ein Bodediagramm |
Nyquist | Erzeugt ein Nyquistdiagramm |
PZ | Erzeugt ein Pol-/Nullstellendiagramm |
Name | Name der Kurve |
from..to.. | Frequenzbereich in dem die Kurve berechnet wird |
Color | Farbe für die Kurve |
14.5 Analyse Plot RR Tab
Abbildung 35: Analyse Dialog RR
Hier kann eine Kurve für die Return Ratio (RR) Analyse als Bode oder Nyquist Plot ausgegeben werden. Für Details siehe Analyse RR.
Der Nenner der vollständigen Lösung ist die Netzwerkdeterminante . Daraus kann
nach Bode das RR bestimmt werden.
Mit Einträgen in Num zero und Den zero wird bestimmt für welche aktive Komponente ein vollständiges oder partielles RR erzeugt wird.
Bei der üblichen Analyse ist Num zero leer und in Den zero steht eine aktive Komponente oder alle aktiven Komponenten.
Bei mehreren Komponenten sind die Namen durch Leerzeichen getrennt.
Element | Beschreibung |
---|---|
RR Bode | Erzeugt eine Bodekurve für RR |
RR Nyquist | Erzeugt eine Nyquistkurve für RR |
Name | Name der Kurve im Diagramm |
Num zero | Für ein partielles RR die Namen der aktiven Elemente im Zähler die genullt werden |
Den zero | Die Namen der aktiven Elemente im Nenner die genullt werden |
from..to.. | Frequenzbereich in dem die Kurve gezeichnet wird |
Color | Farbe der Kurve |
15 Feedback Analyse
15.1 General Feedback Theorem GFT
Siehe Middlebrook GFT Kapitel 13, Seite 35, 43.
Die relevanten Formeln sind:
Dabei ist T der Loop Gain. Je nach Schaltung und Einspeisepunkt ergeben sich vereinfachte Gleichungen.
Mit der GFT Komponente können die Teilausdrücke
und
bestimmt werden. Damit können dann die gewünschten Ausdrücke gebildet werden.
Für ein Beispiel siehe Einfache Feedbackschaltung GFT.
15.2 Tian
Siehe Tian.
Danach ist die Formel für den Loop Gain:
Die Teilausdrücke und
können mit der TIAN Komponente bestimmt werden.
Daraus kann dann T gebildet werden.
15.3 Return Ratio (RR)
Eine Übertragungsfunktion lässt sich als rationales Polynom in s darstellen.
Der Nenner der Übertragungsfunktion ist die sogenannte Netzwerkdeterminante .
Diese ist unabhängig von von den Eingangsquellen der Schaltung und nur von der Topologie der Schaltung bestimmt. Dabei werden Spannungsquellen kurzgeschlossen und Stromquellen geöffnet. Verschiedene Übertragungsfunktionen haben dieselbe Netzwerkdeterminante wenn die Topologie der Schaltung gleich bleibt.
Die Netzwerkdeterminante wird bei der Berechnung des Return Ratio (RR) verwendet.
D. h. zuerst wird eine Übertragungsfunktion bestimmt und davon wird der Nenner als Netzwerkdeterminante benutzt.
15.3.1 Einfache Schleife
Die normale Feedbackanalyse arbeitet mit einer einfachen Schleife.
Man sucht eine Stelle an der man alle Feedbackwege unterbricht.
Falls das nicht geht sucht man eine dominante Schleife und unterbricht diese. Die übrigen Schleifen werden als stabil angesehen und ignoriert.
Bei der Return Ratio Analyse wird rein algebraisch ein aktives Element neutralisiert (zu null gesetzt) und damit eine Schleifenberechnung durchgeführt. Man berechnet die Return Difference und den Return Ratio, die folgendermassen zusammenhängen:
Return Difference und Return Ratio
.
Bei einfachen Schleifen entspricht der RR der Loop Gain.
Für ein Beispiel siehe Einfache Feedbackschaltung RR.
15.3.2 Mehrfachschleifen
Bei mehrfachen Schleifen ist es nicht möglich alle Feedbackwege an einer Stelle zu unterbrechen. Die normale Feedbackanalyse ist damit nicht möglich. Meistens konzentriert man sich dann auf eine dominante Schleife.
Die Return Ratio (RR) Analyse ist aber möglich. Die Benutzung der Return Difference (RD) führt zu einfacheren Ausdrücken.
Es können partielle Return Differences gebildet werden. Das geschieht in dem eine Teilmenge der aktiven Elemente neutralisiert werden.
Ein vollständiges RD lässt sich bilden mit (bei drei aktiven Elementen):
Wenn man das vollständige T ausrechnen will, kürzt sich das meiste weg und man erhält
Um die partiellen RR zu bilden gibt man im RR Dialog an welche aktiven Elemente im Zähler und Nenner deaktiviert werden. Bei einfachen Schleifen oder für ein vollständiges RR gibt man nur Elemente für den Nenner ein (Siehe Abb. 35).
Beispiel:
In einer Schaltung sind drei aktive Elemente Q1, Q2 und Q3.
Es soll das partielle T bestimmt werden, wenn Q1 bereits neutral ist und Q3 aktiv bleibt. Q2 ist das zu untersuchende Element. Das ergibt:
Für diese Analyse gibt man im Dialog im Zähler Q1 und im Nenner Q1 Q2 an.
16 Beispiele
16.1 Einfache Transistor Emitterschaltung
Abbildung 36: Emitterschaltung
In der Schaltung sind drei Analysen eingezeichnet. Die Übertragungsfunktion Vout/Vin, der Eingangswiderstand Zin, und der Ausgangswiderstand Zout. Für Zin und Zout wird die ZIN Analyse Komponente benutzt.
Abbildung 37: Kleinsignalparameter Q1
Die Kleinsignalparameter für den npn-Transistor Q1, bestimmt aus einer Spice Simulation. Siehe Parameter aus Spice.
Abbildung 38: Kleinsignalmodel npnvi2
Das Kleinsignalersatzschaltbild für das npnvi2-Modell.
16.1.1 Übertragungsfunktion
Zur Bestimmung der Übertragungsfunktion wird im Analyse Dialog die Eingangsquelle und die Ausgangsmessung angegeben.
Abbildung 39: Analyse Dialog
Selektierte Schaltung laden
Analyse Methode wählen
Eingangsquelle und Ausgangsmessung wählen
Danach den Analyze Button drücken. Warten bis im Message Text unten die Antwort "Receive…" kommt. Jetzt den Set Values Button drücken.
Abbildung 40: ce1 Plot Dialog
Auf den Plot Bode/PZ Tab wechseln und einen Funktionsnamen, Start- und Endfrequenz eingeben und dann auf den Bode Button drücken.
Abbildung 41: ce1 Bode Plot
Der Bode Plot erscheint. Das ist die vollständige Lösung. Also keine Annäherung. Der Plot ist die Referenz für vereinfachte Formeln.
Abbildung 42: ce1 Formula Dialog
Auf dem Formula Tab kann man nun eine Formel entwickeln. Mit dem Statistic Button bekommt man im Message Text die Anzahl der Terme im Zähler und Nenner. Wenn sich das im Bereich unter 100 Termen bewegt kann man noch gut mit dem gesamten Ausdruck arbeiten. Mit dem Button To able wird der Ausdruck in einer Tabelle ausgegeben. Dabei wird die Frequenz mit angegeben, an der die Formel entwickelt werden soll. Eine günstige Frequenz kann mit Hilfe des Bode Plots gefunden werden.
Es wurden 20 Terme für Zähler und Nenenr ausgewählt. Die Werte in der Tabelle sind gewichtet.
Abbildung 43: ce1 Tabelle
Als Test kann man zuerst alles in der Tabelle auswählen mit Select all und plotten, um die Kurve mit der vollständigen Kurve zu vergleichen. Das ist die rote Kurve.
Abbildung 44: ce1 Tabelle und Plot
Wenn diese Kurve gut aussieht kann man nur die Werte mit den großen Werten selektieren und dann plotten. Für die grüne Kurve wurde 1 Term im Zähler und drei Terme im Nenner gewählt. Das passt um die gewählte Frequenz von 10e6 rad/s ganz gut und es ist auch der Pol bei ungefähr 100e6 rad/s enthalten.
Abbildung 45: Tabelle Formel Dialog
Daraus wird jetzt über To Formula die Formel angezeigt.
Abbildung 46: Formel direkt aus der Tabelle
Die erste Formel (Abb. 46) ist noch ungekürzt und mit Leitwerten für die Widerstände.
Abbildung 47: Nach Simplify
Die zweite Formel (Abb. 47) ist mit Simplify vereinfacht.
Abbildung 48: Nach toR
Die dritte Formel (Abb. 48) ist durch toR mit Impedanzen angegeben und auch vereinfacht.
Aus der Formel sieht man das die Verstärkung bei 10e6 rad/s hauptsächlich durch -(RC * gm$Q1) bestimmt wird und der Pol bei 100e6 rad/s durch CBC$Q1 * RC.
Man kann in diesem Fall auch die exakte Formel ausgeben. Allerdings wird diese bereits bei dieser kleinen Schaltung groß und unübersichtlich.
16.2 Eingangswiderstand / Ausgangswiderstand Emitterschaltung
Abbildung 49: Emitterschaltung
Für die Bestimmung des Ein- und Ausgangswiderstands sind bereits die Analysekomponenten Zin und Zout in die Schaltung eingefügt.
Analysekomponenten sind normalerweise in einem neutralen Zustand, in dem die Schaltung nicht beeinflusst wird. Wenn sie für die Analyse benutzt werden wird die Schaltung entsprechend angepasst.
Abbildung 50: ZIN neutral
Die ZIN-Komponente im neutralen Zustand.
Abbildung 51: ZIN aktiv
Die ZIN-Komponente im aktiven Zustand.
Abbildung 52: Analyse Zin Dialog
Die Auswahl der ZIN-Komponente im Analyse Dialog.
Abbildung 53: Zin und Zout Plot
Das Bodediagramm für den Eigangswiderstand zin und den Ausgangswiderstand zout. Für die Formel wird die Frequenz 10e3 rad/s ausgewählt.
Es wird eine Formeltabelle bei 10e3 rad/s erzeugt und aus der Tabelle der grösste Term im Zähler und Nenner ausgwählt. Daraus bildet man die Formel und wandelt diese in Impedanzen um (toR). Dies ergibt folgende Formeln.
Abbildung 54: Einfachste Zin und Zout Formeln
Das ist natürlich nur die einfachste Annäherung, passt aber sehr gut im mittleren Frequenzbereich.
16.3 Differenzverstärker
Abbildung 55: Differenzverstärker
Die Schaltung ist nicht ganz symmetrisch. RC1 und RC2 sind leicht unterschiedlich und auch CBC$Q1 und CBC$Q2. Das macht sich vor allem bei der Gleichtaktverstärkung bemerkbar.
Zuerst wird die Differenzverstärkung untersucht. Mit einer Analyse Vin-Vout | Set Value | Plot Bode wird die exakte Differenzverstärkung geplottet.
Abbildung 56: Differenverstärkung exakt.
Diese ist im mittleren Frequenzverlauf ziemlich flach. Um eine Formel zu entwickeln wird die gewichtete Wertetabelle bei 100e3 rad/s ausgegeben.
Abbildung 57: Differenzverstärkung bei 100e3 rad/s.
Abbildung 58: Angenäherte Differenzverstärkung bei 100e3 rad/s
Für eine einfache Formel werden je zwei Terme im Zähler und Nenner ausgewählt und als Formel ausgegeben. Mit toR wird diese Formel vereinfacht. Der Wert passt gut für den mittleren Frequenzbereich.
Abbildung 59: Schaltung im Gleichtaktmodus (CM).
Für die Gleichtaktverstärkung wird die Verbindung auf CM geändert. Siehe roten Kreis. CM ist ein Netzlabel, d.h. CM bei Vin und CM rechts sind verbunden. Damit wird Vin gleich auf beide Eingänge geführt. Die restlichen Werte bleiben unverändert.
Abbildung 60: Exakte Gleichtaktverstärkung.
Mit einer Analyse Vin-Vout | Set Value | Plot Bode wird die exakte Gleichtaktverstärkung geplottet (1: cm blau).
Die Gleichtaktverstärkung sollte im Idealfall sehr klein sein. Hier ist sie bereits durch kleine Unsymmetrien (RC, CBC) ziemlich groß. Bei 20e6 rad/s geht sie nahe 0,8.
Für 100e3 rad/s und 20e6 rad/s werden die gewichteten Tabellen ausgegeben und Terme ausgewählt. Die gewählten Terme werden im Bode Plot überprüft. In Abbildung 60 ist die rote Kurve für die 100e3 rad/s Auswahl und die grüne Kurve für die 20e6 rad/s Auswahl in den Tabellen.
Abbildung 61: Gewichtete Tabelle bei 100e3 rad/s.
Abbildung 62: Gewichtete Tabelle bei 20e6 rad/s.
Das ergibt die beiden folgenden angenäherten Formeln.
Abbildung 63: Einfache angenäherte Formel bei 100e3 rad/s.
Abbildung 64: Genäherte Formel bei 20e6 rad/s.
Bei genauerem Hinschauen sieht man das nach den Formeln bei einer symmetrischen Schaltung die Gleichtaktverstärkung 0 wird. Bei einer realen Schaltung gibt es natürlich immer kleine Unsymmetrien.
16.4 Extra Element Theorem (EET) & Co
Es gibt eine Reihe von Analyseverfahren bei denen aus einer Schaltung veränderte Schaltungen erzeugt werden und daraus einfachere Analysen angewand werden. Aus den einfacheren Teilergebnissen wird dann das Gesamtergebnis gebildet.
Eines davon ist das Extra Element Theorem (EET) [MidEET] [Vorp] [BassoLin]. Sylina unterstützt die Analyse mit dem EET (im Protoype noch sehr einfach implementiert).
Abbildung 65: EET Schaltung
Dies ist die zu untersuchende Schaltung. C1 ist das Extra Element.
Abbildung 66: H0 Dialog
Für die Bestimmung von H0 wird der Kondensator C1 entfernt. Dies geschieht durch den Eintrang C1 in das Open Feld. Damit wird dann die Übertragungsfunktion von Vin nach Vout bestimmt.
Abbildung 67: H0 Formel
Die Tabelle und Formel für H0.
Abbildung 68: Zd Dialog
Für die Bestimmung von Zd bleibt C1 entfernt und es wird er Widerstand über C1 bestimmt. Dazu wird die Komponente Zc1 benutzt.
Abbildung 69: Zd Tabelle
Die Tabelle und Formel für Zd. Zd ist 0.
Abbildung 70: Zn Dialog
Der Analyse Dialog für die Bestimmung von Zn. C1 und Vin werden entfernt. Vin muss entfernt werden, da eine Spannungsquelle kurzgeschlossen wird, wenn sie in der Analyse nicht direkt benutzt wird. Über den Eingang Vin und den Ausgang Vout wird ein Nullor gelegt für die null double injection.
Abbildung 71: Zn Null Double Injection NDI durch Nullor
Hier sieht man dass C1 und Vin entfernt sind und der Nullor angeschlossen ist. Der Ausgang wird genullt und am Eingang durch den Norator die entsprechenden Spannung/Strom eingespeist. Über C1 wird mit Zc1 der Widerstand bestimmt. Durch Zc1 wird als zweite Quelle Strom eingespeist.
Abbildung 72: Zn Tabelle
Die Tabelle und Formel für Zn.
Die vollständige Übertragungsfunktion nach dem EET wird folgendermassen berechnet:
mit und
Die folgenden Formeln in Abb. 73 sind von der direkten Bestimmung der Übertragungsfunktion mit Sylina. Wie man sieht stimmen die Ergebnisse überein.
Abbildung 73: Übertragungsfunktion direkt bestimmt
16.5 Aktiver Filter
Abbildung 74: Aktiver Filter
Die Schaltung ist ein Zustandsvariablen Filter. Sie hat Ausgänge für einen Tiefpass (LP), Bandpass (BP) und Hochpass (HP).
Abbildung 75: Bode Plot
Die drei Übertragungsfunktionen für LP, BP und HP im Bodediagramm.
Abbildung 76: Pol- Nullstellen Plot
Die Pol- Nullstellendarstellung für den Bandpass.
Bei 100 rad/s werden die Formeltabellen und daraus die Formeln für den LP, BP und HP gebildet.
Abbildung 77: Tiefpass Formel
Abbildung 78: Hochpass Formel
Abbildung 79: Bandpass Formel
Beachte die Minuszeichen im Zähler und Nenner [18].
16.6 Feedback Analyse GFT
Siehe Middlebrook GFT für Details.
Mit der GFT Komponente können die Teilausdrücke
und
bestimmt werden.
Abbildung 80: Einfache Feedback Schaltung
Bei der obigen Schaltung liegt GFT1 auf einem idealen Einspeisungpukt direkt nach einer gesteuerten Spannunsquelle. Es gibt nur eine Schleife und auch keinen Signalweg vom Ausgang zum Eingang im Hauptzweig über E2 nach E1. Deshalb genügt zur Bestimmung des Loop Gain die Methode Tvfwd. Dabei wird zwischen X und W eine Spannung eingespeist, und die rückgeführte Spannung zwischen W und Y gemessen. Vin hat 0V.
Abbildung 81: GFT Tvfwd Dialog
Im Analyse Dialog wird die Komponente GFT1 und die Methode Tvfwd ausgewählt. Danach wird Analyze und /Set Values / gedrückt.
Abbildung 82: Plot Dialog
Im Plot Bode/PZ Tab werden die Werte für das Bodediagramm gesetzt.
Abbildung 83: GFT Tvfwd Bode Plot
Und mit einem Klick auf Bode wird das Bodediagramm ausgegeben.
Abbildung 84: GFT Tvfwd Nyquist Plot
Mit einem Klick auf Nyquist wird das Nyquistdiagramm ausgegeben.
Die Schaltung hat eine Phasenreserve von 15 Grad. D.h. sie wird schon heftig nachschwingen. Es existiert ein Pol bei ca. 100e3 und 1e6 rad/s durch R1,C1 und R2,C2. C3 sorgt für eine Nullstelle bei ca. 100e6 rad/s und einen Pol bei 1e9 rad/s.
Abbildung 85: GFT Tvfwd Formel
16.7 Feedback Analyse Return Ratio (RR)
Es wird dieselbe Schaltung mit RR analysiert wie vorher mit dem GFT.
Abbildung 86: Einfache Feedback Schaltung
Abbildung 87: Vin Vout Analyse
Zuerst wird eine normale Analyse Übertragungsfunktion bestimmt, hier Vin nach Vout.
Abbildung 88: Formel Tabelle Dialog
Die Übertragungsfunktion wird mit To table in einer Tabelle ausgegeben.
Abbildung 89: RR Formel aus Tabelle
In der Tabelle werden zuerst alle Einträge selektiert. Im Tabellenmenü werden im RR Tab die Werte für die RR Analyse gesetzt.
Für ein vollständiges RR werden die aktiven Elemente E1 und E2 im Den zero eingetragen.
Mit einem Klick auf Formula wird dann die Formel ausgeben.
Abbildung 90: RR Formel noch mit -1 Term am Schluss
Die Formel wird zuerst als mit der Return difference F ausgegeben.
Dies deshalb, weil man evtl. mit F weiterarbeiten will.
Falls man nur an RR interessiert ist muss die Formel vereinfacht werden, mit simplify oder toR.
Abbildung 91: RR Formel nach mehreren Vereinfachungen und toR
Das ist dieselbe Formel die durch GFT Tvfwd entwickelt wurde. Allgemein geben beide Verfahren nicht dieselbe Lösung. Hier ist das der Fall, da die Schaltung so einfach ist, einen idealen Einspeisepunkt hat und nur eine Schleife existiert. Bode Plot und Nyuist Plot sind natürlich auch gleich wie im GFT Beispiel.
16.8 Colpitts Oszillator
Mit einem Colpitts Oszillator wird eine Loop Gain Analyse mit GFT und RR durchgeführt.
Abbildung 92: Colpitts Oszillator Schaltung
Da man für RR eine Übertragungsfunktion benötigt ist die Stromquelle Iin eingefügt. Wichtig ist, dass eine solche Quelle die Schaltung nicht beeinflusst wenn sie inaktiv ist. Eine Stromquelle ist im inakiven Zustand offen.
Abbildung 93: Colpitts Übertragungsfunktion Vout/Iin
Das Bodediagramm der Übertragungsfunktion Vout / Iin.
Abbildung 94: Colpitts RR Dialog
Die Werte für die RR Analyse.
Das aktive Element J1 muss in das Feld Den zero eingetragen werden.
Abbildung 95: Colpitts RR und GFT Tvfwd Bode Plot
Das Bodediagramm der RR Analyse in Blau.
Es wird noch eine Tvfwd Analyse von GFT1 in Rot angezeigt.
Die Kurven stimmen bis 100e6 rad/s fast überein.
Der Grund ist, dass wir fast eine einzelne Schleife und einen idealen Einspeisepunkt für GFT1 haben.
Dies wird erst bei höheren Frequenzen durch die parasitären Kapazitäten in J1 gestört.
Abbildung 96: Colpitts RR und GFT Tvfwd Nyquist Plot
Das Nyquistdiagramm für den RR und Tvfwd.
Die Kurve ist eckig da nur wenige Punkte berechnet, und diese einfach verbunden werden.
Der kritische Punkt bei -1 wird umkreist und damit ist die Schaltung instabil.
Für einen Oszillator ist das allerdings gewünscht.
16.9 Transformator
Es wird nur das lineare Verhalten von Transformatoren analysiert.
Abbildung 97: Schaltung mit idealem Transformator
Ein idealer Transformator T1 mit zwei seriellen Widerständen Rs1 und Rs2 und einer Last RL.
Abbildung 98: Parameter für den idealen Transfomator
Der ideale Transformator T1 hat eine Übertragung 1:10 von der Primär- zur Sekundärseite.
Abbildung 99: Modell für den idealen Transfomator
Das Kleinsignalmodell für den idealen Transfomator. Die Primärspannung wird mit 1:n auf die Sekundärseite transformiert. Der Strom mit 1 : 1/n.
Abbildung 100: ideal bode
Die Übertragungsfunktion von Vin nach Vout in blau und der Eingangswiderstand zin in rot.
Abbildung 101: tfid formel
Die Übertragungsfunktion Vin nach Vout. Rs1 bildet zusammen mit der transformierten Impedanz vom Ausgang einen Spannungsteiler. Dadurch wird nur ein Übertragungsfaktor von ca. 9 erreicht.
Abbildung 102: zinid formel
Die Widerstände auf der Sekundärseite werden mit 1/n2 auf die Primärseite transformiert und erscheinen dort mit 10.01 Ohm.
Jetzt wird der Trafo T1 durch das Modell t2wa ersetzt.
Abbildung 103: t2wa model
Das Modell t2wa hat eine Hauptinduktivität Lp und eine Streuinduktivität Ls und einen idealen Transformator.
Abbildung 104: Parameter für das Trafomodell t2wa
Die Parameter für den Transformator T1 mit dem Modell t2wa.
Abbildung 105: tf1 bode
Das Bodediagramm der Übertragungsfunktion Vin nach Vout mit dem Trafomodell t2wa.
Die Übertragungsfunktion ist jetzt deutlich frequenzabhängig.
Abbildung 106: tf1 approx
Eine angenäherte Formel bei 10e3 rad/s. Im Bodediagramm ist kein Unterschied zur vollständigen Lösung zu sehen.
Abbildung 107: zin1 bode
Das Bodediagramm für zin mit dem Modell t2wa für T1. Die vollständige Lösung in blau und eine angenäherte Lösung in rot.
Abbildung 108: zin1 approx
Eine Formel für eine angenäherte Lösung bei 10e3 rad/s. Im Bodediagramm ist kein Unterschied zur vollständigen Lösung zu sehen.
17 Kleinsignalparameter Bestimmung
Sylina macht eine Kleinsignalanalyse.
Dazu wird die Schaltung im Arbeitspunkt linearisiert und die Parameter für die benutzten Kleinsignalmodelle müssen gesetzt werden.
Im folgenden werden sehr einfache Näherungslösungen für die Bestimmung dieser Parameter für einen Bipolartransistor, einen MOSFET und einen JFET gegeben.
Siehe [Thompson], [Tietze/Schenk], [Vladimirescu].
Auch wenn man für die Parameter konkrete Werte aus den Datenblättern, Kurven oder SPICE Parametern erhält, sollte man sich immer über die Exemplarstreuungen und die Abhängigkeit der Parameter von den Spannungen, Strömen und der Temperatur im Klaren sein.
Abbildung 109: Ausgangskennlinie eines Transistors
Die Näherungen gelten für den aktiven Bereich der Transistoren und nur für Einzeltransistoren. Die Einflüsse des Substrats bei integrierten Schaltungen wird nicht berücksichtigt.
Die Schaltung ist im gewünschten Arbeitspunkt und insbesondere der Kollektorstrom bzw. Drainstrom des Transistors ist bekannt.
17.1 Kleinsignalmodelle
Für die folgenden Kleinsignalmodelle werden die Parameter bestimmt.
17.1.1 Bipolartransistor
Abbildung 110: NPN Bipolartransistor Kleinsignalmodell
Formel für IC
17.1.2 MOSFET
Abbildung 111: NMOSFET Kleinsignalmodell
Formel für ID im aktiven Bereich
17.1.3 JFET
Abbildung 112: JNFET Kleinsignalmodell
Formel für ID im aktiven Bereich
17.2 Bestimmung mit Erfahrungswerten
Am Anfang eines Schaltungsdesign hat man oft noch keine speziellen Bauelemente und damit auch kein Datenblatt oder ein SPICE-Modell.
In diesem Fall wird man oft typische Werte benutzen. Es bietet sich an zwischen Kleinsignal- und Leistungstransistoren zu unterscheiden.
Im weiteren Verlauf des Design werden diese Werte verfeinert und spezielle Typen gewählt.
17.2.1 Bipolartransistor, typische Werte
Parameter | Kleinsignaltransistor | Leistungstransistor |
---|---|---|
Ic | 1 mA | 1 A |
gm | 0.038 S | 38 S |
beta | 100..400 | 50..200 |
UBE | 0.7 V | 0.7..1 V |
RBE | 5 kOhm | 5 Ohm |
Rx | 20..500 Ohm | 0.1..50 Ohm |
CBE | 20 pF | 20 nF |
CBC | 2 pF | 2 nF |
Ro | 100 kOhm | 100 kOhm |
17.2.2 MOSFET, typische Werte
Parameter | Kleinsignaltransistor | Leistungstransistor |
---|---|---|
Id | 10 mA | 1 A |
gm | 0.05 S | 2 S |
CGD | 4 pF | 200 pF |
CGS | 20 pF | 2000 pF |
RDS | 50 kOhm | 50 kOhm |
Für kleine Ströme Id beachte den Subthreshold-Effekt.
17.2.3 JFET, typische Werte
Parameter | Kleinsignaltransistor |
---|---|
Id | 1 mA |
gm | 0.005 |
CGD | 2 pF |
CGS | 4 pF |
RDS | 50 kOhm |
17.3 Bestimmung mit Datenblatt
17.3.1 Bipolartransistor Datenblatt
Modell- | Aus dem | ||
---|---|---|---|
parameter | Bestimmung | Datenblatt | Bemerkung |
gm | ![]() |
![]() ![]() |
|
RBE | ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
Ro | ![]() |
![]() |
![]() |
Rx | 1. abschätzen | 20..500 Ohm | |
2. ![]() |
![]() |
Kollektor Basis Zeitkonstante ![]() |
|
![]() |
![]() |
||
CBC | ![]() |
![]() |
Für Cobo gibt es oft eine Kurve mit Werten über die Sperrspannung UBC |
CBE | ![]() |
![]() |
Der pn-Übergang BE ist in Vorwärtsrichtung. Dadurch passt der Wert Cibo nicht gut |
und es kommt noch die Diffusionskapazität dazu. Deshalb wird CBE über fT bestimmt. |
17.3.2 MOSFET Datenblatt
Modell- | Aus dem | ||
---|---|---|---|
parameter | Bestimmung | Datenblatt | Bemerkung |
gm | 1. ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|||
2. ![]() |
Kurven ![]() |
||
RDS | 1. aus Kurven ablesen | ||
2. schätzen | |||
CGD | ![]() |
![]() |
grosse Exemplarstreuung |
CGS | ![]() |
![]() |
grosse Exemplarstreuung |
17.3.3 JFET Datenblatt
Modell- | Aus dem | ||
---|---|---|---|
parameter | Bestimmung | Datenblatt | Bemerkung |
gm | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() ![]() ![]() |
|||
![]() |
|||
RDS | 1. aus Kurven ablesen | ||
2. schätzen | |||
CGD | ![]() |
![]() |
grosse Streuung |
CGS | ![]() |
![]() |
grosse Streuung |
17.4 Bestimmung mit SPICE Modellen
Wenn SPICE Modelle existieren ist es besser eine .OP Simulation durchzuführen und daraus die Modellparameter abzulesen. Darin werden dann die Nichtlinearitäten berücksichtigt. Siehe OP-Simulation.
Die angegebenen Näherungsformeln sind besonders für die Kapazitäten ungenau.
17.4.1 Bipolartransistor SPICE
Modell- | SPICE- | ||
---|---|---|---|
parameter | Bestimmung | Parameter | Bemerkung |
gm | ![]() |
![]() ![]() |
|
RBE | ![]() |
BF | BF ist die Stromverstärkung. |
Rx | Rx = RB | RB | |
Ro | ![]() |
VAF | VAF ist Early Spannung. |
CBC | ![]() |
CJC, VJC, MJC | ![]() ![]() |
gesperrter pn-Übergang. | |||
VJC=0.75, MJC=1/3 | |||
CBE | 1. Aus Simulation oder Datenblatt | ||
2. ![]() |
CJE, VJE, MJE | ![]() ![]() |
|
![]() |
TF | Leitender pn-Übergang. | |
CB ist die Diffusionskapazität. | |||
VJE=0.75, MJE=1/3 |
17.4.2 MOSFET SPICE
Modell- | SPICE- | ||
---|---|---|---|
parameter | Bestimmung | Parameter | Bemerkung |
gm | ![]() |
KP, VTO | Wenn W,L nicht gegeben sind ist ![]() |
RDS | ![]() |
LAMBDA | |
CGD | CGD = CGDO * W | CGDO | Default W=100e-6 bei LTspice. siehe .OPTIONS defw |
CGS | CGS = CGSO * W | CGSO | Default W=100e-6 bei LTspice. siehe .OPTIONS defw |
17.4.3 JFET SPICE
Modell- | SPICE- | ||
---|---|---|---|
parameter | Bestimmung | Parameter | Bemerkung |
gm | ![]() |
BETA | |
RDS | ![]() |
LAMBDA | |
CGD | ![]() |
Cgd | gesperrter pn-Übergang |
CGS | ![]() |
Cgs | gesperrter pn-Übergang |
17.5 Bestimmung mit einer SPICE Simulation
Mit einer .OP Simulation lassen sich die Kleinsignalparameter durch eine Simulation bestimmen. Damit werden die Nichtlinearitäten berücksichtigt.
17.5.1 ngspice
Im folgenden sieht man den Aufruf von ngspice mit einer OP Analyse und der Ausgabe der Werte für die Diode d1. Für detailierte Ausgabe siehe Appendix Arbeitspunktbestimmung mit Spice.
1: $: ngspice 2: $: ... 3: $: ngspice 15 -> source diode1.net 4: $: ... 5: $: ngspice 16 -> op 6: $: ... 7: $: ngspice 17 -> show d1 8: $: ...
17.5.2 LTspice
In LTspice muss eine OP Analyse durchgeührt werden. Das Ergebnis steht dann im Error Log (View | SPICE Error Log).
Abbildung 113: LTspice OP Analyse
17.5.3 Zusammenfassung Kleinsignalparamter mit ngspice und LTspice Simulation
In der Tabelle werden die Sylina Modellparameter mit ngspice und LTspice OP Werten gegenübergestellt.
Model/Parameter | Sylina | ngspice | LTspice |
---|---|---|---|
Diode | R | 1/gd | Req |
C | cd | CAP | |
NPN, PNP | gm | gm | Gm |
RBE | 1/gpi | Rpi | |
CBE | cpi | Cbe | |
CBC | cmu | Cbc | |
beta | gm/gpi | BetaAC | |
Rx | 1/gx | Rx | |
Ro | 1/go | Ro | |
Re | 1/gm | 1/Gm | |
NMOS, PMOS | gm | gm | Gm |
RDS | 1/gds | 1/Gds | |
CGS | cgs | Cgsov | |
CGD | cgd | Cgdov | |
JFET | gm | gm | Gm |
RDS | 1/gds | 1/Gds | |
(M=1/2, PB=1) | CGS | ![]() |
Cgs |
CGD | ![]() |
Cgd |
Für detailierte Beispiele siehe Appendix Arbeitspunktbestimmung mit Spice.
18 Was kommt im Release
- Besseres Layout. Moderner, Leichter.
- Verbesserte Formeloperationen.
- Cursors für Diagramme.
- Kopiern von Kurven zwischen Diagrammen.
- SPICE für die Arbeitspunktbestimmung.
- Besseres subst für Formeln.
- Editor für Kleinsignalmodelle.
- Export nach CAS (maxima, sympy,…).
- Export/Import von Netlisten für SPICE.
- Gewichtete Tabelle für RR.
- Gewichtete Tabelle aus Formeln.
- Sprung- und Impulsantwort, numerisch als Plot.
- Wurzelortskurven.
- Graphische Elemente im Schaltplan (Linien, Kreise,…).
- Hierarchische Schaltungen.
19 Appendix
19.1 Tabelle Kleinsignalmodelle
Bauteil | Modell | Methode | Beschreibung |
---|---|---|---|
Diode | dr | einfacher R | |
Diode | drc | R und C | |
GFT | GFT | Hinf | siehe Middlebrook |
GFT | GFT | Tifwd | |
GFT | GFT | Tirev | |
GFT | GFT | Tnifwd | |
GFT | GFT | Tnirev | |
GFT | GFT | Tnvfwd | |
GFT | GFT | Tnvrev | |
GFT | GFT | Tvfwd | |
GFT | GFT | Tvrev | |
JNFET | jnfet1 | JNFET mit Rpi, Cpi, Cu, gm, Ro | |
NMOS | nmos1 | NMOS mit Rpi, Cpi, Cu, gm, Ro | |
PMOS | pmos1 | PMOS mit Rpi, Cpi, Cu, gm, Ro | |
NPN | npnvi | Spannungsgesteuert mit Rpi, Cpi, Cu, gm | |
NPN | npnvi2 | Spannungsgesteuert mit extra Rx und Ro | |
NPN | npnt1 | T-Modell mit beta, RE | |
NPN | npnii3 | Stromgesteuert Rpi, beta, Ro | |
NPN | npnii4 | Stromgesteuert mit beta | |
PNP | pnpvi | Spannungsgesteuert mit Rpi, Cpi, Cu, gm | |
PNP | pnpvi2 | Spannungsgesteuert mit extra Rx und Ro | |
PNP | pnpt1 | T-Modell mit beta, RE | |
PNP | pnpii3 | Stromgesteuert Rpi, beta, Ro | |
PNP | pnpii4 | Stromgesteuert mit beta | |
OPAMP | opvid | Idealer Operationsverstärker | |
OPAMP | opvg | OPV mit Verstärkungsfaktor | |
OPAMP | opvgr | OPV mit Verstärkungsfaktor und Ein-/Ausgangswiderstand | |
OPAMP | opvlp1rc | OPV mit einem Tiefpass aus R,C | |
OPAMP | opvlp2rc | OPV mit zwei Tiefpässen aus R,C | |
OPAMP | opvslp1 | OPV mit einem Tiefpass als Formel | |
OPAMP | opvslp2 | OPV mit zwei Tiefpässen als Formel | |
TRAFO | t2id | Idealer Trafo mit 2 Wicklungen | |
TRAFO | t2wa | Trafo mit Streu- und Hauptinduktivität, n | |
TRAFO | t2wb | Trafo mit L1, L2, M | |
TRAFO | t2wc | Trafo mit L1, L2, k | |
T3W | t3id | Idealer Trafo mit 3 Wicklungen | |
T3W | t3wa | Mit Streu- und Hauptinduktivitäten, n2, n3 | |
T3W | t3wb | Mit L1,L2,L3,M12,M13,M23 | |
T3W | t3wc | Mit L1, L2, L3, k12, k13, k23 | |
TIAN | TIAN | Delta | Siehe Tian |
TIAN | TIAN | Y1 | |
TIAN | TIAN | Y2 | |
ZIN | ZIN | Eingangsimpedanz mit Z = U/I |
19.2 Arbeitspunktbestimmung mit Spice
1: diode1.net 2: V1 N001 0 5 3: R1 N002 N001 4k 4: D1 N002 0 diode1 5: .op 6: .model diode1 D(IS=2.5n RS=.5 N=1.752 CJO=4p) 7: .end
1: ngspice 15 -> source diode1.net 2: 3: Circuit: * diode1.net 4: 5: ngspice 16 -> op 6: Doing analysis at TEMP = 27.000000 and TNOM = 27.000000 7: 8: No. of Data Rows : 1 9: ngspice 17 -> show d1 10: Diode: Junction Diode model 11: device d1 12: model diode1 13: thermal 0 14: vd 0.588959 15: id 0.00110262 16: gd 0.0243323 17: cd 6.16009e-12
1: Circuit: * diode1.net 2: 3: --- Diodes --- 4: Name: d1 5: Model: diode1 6: Id: 1.10e-03 7: Vd: 5.90e-01 8: Req: 4.11e+01 9: CAP: 6.16e-12
1: bjt1.net 2: R1 N001 N003 27k 3: R2 N003 0 10k 4: RC N001 out 1k 5: RE N004 0 220 6: Q1 out N003 N004 0 BJT1 7: V1 N001 0 5 8: V2 N002 0 AC 1 9: C1 N003 N002 10u 10: .op 11: .MODEL BJT1 NPN (IS=1e-14 VAF=100 BF=200 CJC=8e-12 CJE=12e-12 RB=10 RC=0.3 RE=0.2) 12: .end
1: ngspice 18 -> source bjt1.net 2: 3: Circuit: * bjt1.net 4: 5: ngspice 19 -> op 6: Doing analysis at TEMP = 27.000000 and TNOM = 27.000000 7: 8: No. of Data Rows : 1 9: ngspice 20 -> show q1 10: BJT: Bipolar Junction Transistor 11: device q1 12: model bjt1 13: ic 0.00260947 14: ib 1.29012e-05 15: ie -0.00262237 16: vbe 0.679635 17: vbc -1.13268 18: gm 0.100863 19: gpi 0.000498792 20: gmu 1e-12 21: gx 0.1 22: go 2.58024e-05 23: cpi 1.91279e-11 24: cmu 5.90451e-12 25: cbx 0 26: csub 0
1: Circuit: * bjt1.net 2: --- Bipolar Transistors --- 3: Name: q1 4: Model: bjt1 5: Ib: 1.29e-05 6: Ic: 2.61e-03 7: Vbe: 6.80e-01 8: Vbc: -1.13e+00 9: Vce: 1.81e+00 10: BetaDC: 2.02e+02 11: Gm: 1.01e-01 12: Rpi: 2.00e+03 13: Rx: 1.00e+01 14: Ro: 3.88e+04 15: Cbe: 1.91e-11 16: Cbc: 5.90e-12 17: Cjs: 0.00e+00 18: BetaAC: 2.02e+02 19: Cbx: 0.00e+00 20: Ft: 6.41e+08
1: jnfet1.net 2: J1 out N003 N004 jnfet1 3: V1 N001 0 12 4: V2 N002 0 AC 1 5: RL N001 out 2.2k 6: Rs N004 0 220 7: Rg N003 0 1Mega 8: C1 N003 N002 1u 9: .op 10: .MODEL jnfet1 NJF(IS=0.25p VTO=-1.5 BETA=3.0m RD=10 RS=10 CGS=4p CGD=4p) 11: .end
1: ngspice 18 -> source jnfet1.net 2: 3: Circuit: * jnfet1.net 4: 5: ngspice 19 -> op 6: Doing analysis at TEMP = 27.000000 and TNOM = 27.000000 7: 8: No. of Data Rows : 1 9: ngspice 20 -> show j1 10: JFET: Junction Field effect transistor 11: device j1 12: model jnfet1 13: vgs -0.581767 14: vgd -6.4099 15: ig -7.49163e-12 16: id 0.00252945 17: is -0.00252945 18: igd -6.6599e-12 19: gm 0.0055094 20: gds 0 21: ggs 1.00015e-12 22: ggd 1e-12
1: Circuit: * jnfet1.net 2: --- JFET Transistors --- 3: Name: j1 4: Model: jnfet1 5: Id: 2.53e-03 6: Vgs: -5.56e-01 7: Vds: 5.88e+00 8: Gm: 5.51e-03 9: Gds: 0.00e+00 10: Cgs: 3.18e-12 11: Cgd: 1.47e-12
20 Quellenverzeichnis
- Manfred Albach, Induktivitäten in der Leistungselektronik, Springer Vieweg, 2017
- Christophe P. Basso, Linear Circuit Transfer Functions, Wiley, 2016
- Hendrik W. Bode, Network Analysis and Feedback Amplifier Design, van Nostrand, 1945
- Robert Fox, http://www.fox.ece.ufl.edu/Multiple-Loop_Feedback.html, 2014
- LTspice®, www.analog.com
- R. D. Middlebrook, Measurement of loop gain in feedback systems, International Journal of Electronics (volume 38, no. 4, 485-512), 1975
- R.D. Middlebrook, EET Chapter 8, 12, https://web.archive.org/web/20160401041428/http://ardem.com/D_OA_Rules&Tools/index.asp
- R. D. Middlebrook, GFT Chapter 13, https://web.archive.org/web/20160401041428/http://ardem.com/D_OA_Rules&Tools/index.asp
- R. D. Middlebrook, The GFT: A Final Solution for Design-Oriented Feedback Analysis, Ardem DVD, 2013
- R. D. Middlebrook, Technical Therapy for Analog Circuit Designers, Ardem DVD, 2013
- ngspice, http://ngspice.sourceforge.net/
- Marc Thompson, Intuitive Analog Circuit Design, Newnes, 2014, 2nd edition
- M. Tian, V. Visvanathan, J. Hantgan, K. Kundert Striving for Small-Signal Stability, Circuits & Devices, 2001
- U. Tietze, Ch. Schenk Halbleiter-Schaltungstechnik, Springer, 2010, 13. Aufl.
- A. Vladimirescu, THE SPICE BOOK, Wiley, 1994
- Vatché Vorperian, Fast analytical techniques for electrical and electronic circuits, Cambridge University Press, 2002
Letzte Änderung 29.04.2022